In dem gleichnamigen Artikel schreibt Agnes Sonntag auf Spiegel.de über starke Mädchen und starke Jungs und hat fünf lesenswerte Bücher über coole kids herausgesucht.
Zwei Gewinner gab es bei dem Schreibwettbewerb einer dritten Klasse der August-Lämmle-Schule in Kusterdingen. Dort hatte ich letzten Herbst eine Lesung und die Klasse war so begeistert und voller eigener Ideen, dass ich sie zu eigenen Geschichten anstiften konnte. Ihre tolle Lehrerin, Frau Kemmler, hat sie dann schreiben lassen, die Geschichten redigiert und mir zugeschickt. Ich habe mich sehr über alle Beiträge gefreut, aber gepackt haben mich die Geschichten der beiden Gewinner:
1. von Frederik (9J): Sporg Action, der Action Agent
2. von Antonio (9 J.): Toni und das Fußballspiel
Hier sind sie, die Geschichten und die Sieger:
Frederik:
Sporg Action, der Action Agent
Sporg ist ein Geheimagent: Er trägt eine verspiegelte Sonnenbrille und schwarze Kleidung. In der Weste steckt eine Laser-Pistole. Sie kann in alle Richtungen außer nach hinten schießen und hat unendlich viele Schüsse. Daneben ist ein dreifacher Pflanzenschneider. Unter dem Pulli-Ärmel ist eine Wurfmesserkanone, die unendlich viele Schüsse hat.
Gerade sitzt er in seinem Sessel. Gerade ruft ein Kunde an, er heißt Kog Kug.
„Hallo, spreche ich mit Mr. Action?“
„Ja! Natürlich!“, erwidert Sporg.
„Ah! Angenehm!“
„Nun kommen wir zur Sache. Weshalb haben sie mich angerufen?“, fragt Sporg.
„Weil mir so ein riesengroßer Kerl mit zwei Sig Sauern alle meine Wertsachen gestohlen hat!“ Sig Sauern sind Pistolen, die 13 Schuss pro Patrone haben. Die, die Kraft haben einem den Kopf abzureißen!
„Sie meinen, ich soll ihre Wertsachen ihnen wiederbringen?“, fragt Sporg.
„Genau, Mr. Action!“
„Wie viel bieten sie dafür?“, fragt Sporg.
„1.000 Euro, sobald ich mein Geld habe!“
„Selbstverständlich“, erwidert Sporg, „Ich mache mich sofort auf den Weg. Tschau!“
„Tschüss!“
„So“, denkt Sporg, „Jetzt mache ich mich auf den Weg!“
Das ist leichter gesagt als getan, hilflos suchend läuft er durch die Straßen. Plötzlich sieht er einen gequält dreinblickenden Mann.
„Hallo. Darf man fragen, wie sie heißen?“
„Ich bin Jomi“, antwortet der Mann.
„Wo kommen sie denn her?“, fragt er ihn.
„Aus einem Zentrum außerhalb der Stadt“, antwortet der Mann.
„Wer ist der Chef dieses Zentrums?“
„So ein Großer mit zwei Sig Sauern.“
Sporg zuckte zusammen: „Ja. Danke!“ Er dampfte ab. Zuhause angekommen schnappte er seinen Mantel, der ihm bis zu den Knien reichte. Sporg wohnte in einer Art Wohnmobil. Er springt ans Steuer, startet den Motor und da er neben der Stadt wohnt, brettert er mit Vollgas los.
Vor dem Zentrum bleibt er stehen. „So, da wären wir.“ Das Zentrum außerhalb der Stadt ist riesengroß, es hatte große Metallplatten an der Wand. Sporg schaltet die Kameras auf Röntgen.
„Überwachungskameras! Hätte ich mir ja denken können.“ Er schaltete auf die Funktion zu sehen, wo und wie die Kameras filmen.
„Hm, da hat man überhaupt keine Chance durchzukommen.“ Er lächelte selbstzufrieden „Man.“
Er schaltete seinen Anzug auf unsichtbar, sowohl für Menschen als auch für Kameras. Er schoss mit seiner Laserkanone die Tür auf und steckte sich die Fernbedienung ein, auf der ein kleiner Computer ist, auf dem man ihn sehen kann, was die Kameras an den Kanonen filmen. Er lief an den Wachleuten vorbei. Plötzlich sagte eine tiefe Stimme: „Halt!“
Der Riese mit den Sig Sauern stand vor ihm!
„Wieso kannst du mich sehen?“, fragte Sporg.
„Ich habe eine Spezial-Brille auf!“, antwortete der Riese. Dann zog er seine zwei Sig Sauern und ballerte drauf los! Auch Sporg zog die Pistole und auch er ballerte drauf los!
Peng, peng, peng!
Zihu, zihu, zihu!
Ein Betäubungsschuss von Sporg trifft sein Ziel. Bewusstlos liegt der Riese da. Sporg durchwühlt die Taschen des Feindes.
„Aha, eine Hypnosekette! Hätte ich mir denken können!“ Er zieht die Kette hoch und lächelt: „Furchtbar, diese neuen Ketten. Man muss nur einen Knopf drücken und -plopp- man ist hypnotisiert.“ Er drückte auf den anderen, es machte „plopp“. Die Wachleute kamen beinahe punktgenau herbei.
„Da ist der Betrüger!“, brüllten sie. Wieder vor der Firma angekommen, standen der alte Chef der Firma und Sporg. Der Chef hatte ihm die Wertsachen von Kog Kug gegeben.
„Wie viel verlangen sie, Mr. Action?“
„1.000 Euro.“
„Bitteschön!“ Er drückte ihm ein Bündel Scheine in die Hand. Nachdem Sporg die Polizei alarmiert hatte, brachte er Kog Kug seine Wertsachen zurück.
„Ich bin ihnen unendlich dankbar, Mr. Action“, wiederholte Kog schon zum fünfzigsten Mal.
Antonio :
Toni und das Fußballspiel
Toni hat heute Geburtstag. Er ist großer Fußballfan. Er geht heute mit Papa zum Champions League-Finale! Heute spielt Bayern gegen Juventus Turin. Die Allianz Arena ist voll.
Die Spieler haben 15 Minuten gespielt, als Ronaldo Lewandowski foulte. Dafür bekam er eine rote Karte und es gab einen Elfmeter.
Der Ball geht ins Tor! Es steht 1:0.
Anschließend lässt Dybala Neuer links linken und macht das 1:1.
„So ein Pech!“, denkt sich Toni.
Endlich gibt es in der 70. Minute ein Tor. Jetzt steht es 2:1. Kurz darauf schießt Por das 2:2. Am Anfang der Verlängerung macht Juventus ein Tor 3:2. Toni denkt, dass er gleich explodiert vor Wut.
Die letzten Sekunden werden spannend. Plötzlich schießt Bayern den Ausgleich. Endlich steht es 3:3.
Anschließend werden die Elfmeter geschossen. Toni ist sehr aufgeregt.
Bayern gewinnt das Spiel und den Pokal. Toni ist glücklich. Das war ein schöner Tag mit Papa.
“Allein unter Mädchen“ ist von der Universität Siegen mit dem S-P-E-L-L Preis für Erstliteratur ausgezeichnet worden, als Leseknirps des Monats April.
Warum? Das steht hier, in der Buchempfehlung.
Zum 30. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer finden an 8 ausgewählten Schulen in 8 Berliner Bezirken finden mit 8 renommierten Autorinnen und Autoren Schreibwerkstätten statt. Die Schreibwerkstätten richten sich dabei an Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen (Grund-, Mittel- und Oberstufe). Das Projekt wird konzipiert von dem Künstler Misha Boulorie von Kulturpate e.V., in Kooperation mit dem Literaturhaus Berlin.
Werkstattleitende Autorinnen und Autoren: Inger-Maria Mahlke (Literatur), Mara Genschel (Visuelle Literatur), Matondo Castlo (Rap-Lit), Zehra Çirak (Literatur – Poesie), Beate Dölling und Didier Laget (Installation – Literatur), Rea Mair (Bild und Ton), Adrian Figueroa (Video-Literatur), Lilly Jäckl (Politische Literatur)
Ich habe mit Kindern aus der Nürtingen Grundschule in Kreuzberg gearbeitet. Die Kinder haben sich über alle Mauern hinausgedacht und ihre Ideen aufgeschrieben.
Didier Laget hat mit und von ihnen Fotos gemacht und sie für das Projekt bearbeitet, dazu O-Töne beigesteuert. Das Ganze ergab eine Text-Collage aus Wort, Foto und Ton.
Die zehn Kinder aus Klasse 4-6 haben reale, sachliche, surrealistische und fiktive Texte zum Thema MAUER geschrieben und sie in eine Art Perfomance gebündelt. Die Präsentation der Nürtingen-Schule ist am Donnerstag, den 7.11. im Literaturhaus, um 10 Uhr.
Wie in jedem Jahr findet in Baden-Württemberg das landesweite Literatur-Lese-Fest: Frederick Tag statt. Diesmal bin ich auch wieder mit dabei und lese diesmal im Tübinger Raum:
Montag, den 14.10. in der Stadtbücherei Pfullingen
Dienstag, den 15.10. in der Gemeindebücherei Baienfurt
Mittwoch, den 16.10. Stadtbücherei Mössingen, Gemeindebücherei Winterlingen, Stadtbücherei Eignen
Donnerstag, den 17.10. Stadtbibliothek Sigmaringen, Stadtbücherei Schelklingen, Stadtbücherei Münsigen
Freitag, den 18. 10. in der Stadtbücherei Mössingen-Thalheim und in der Gemeindebücherei Kusterdingen
Frühaufsteher können am 22.9. ab 7:30 Uhr meine Geschichte: “Schwimmen gehen“ im Deutschlandradio Kultur hören. Es ist eine Bearbeitung nach gleichnamiger Erzählung aus dem Buch: „Du bist sowas von raus“ – über vernachlässigte Kinder und Jugendliche in Deutschland. Gelesen wird sie von Rosario Bona.
Anfang September startet eine Schreibwerkstatt von 8 Künstlern an 8 Berliner Schulen zum Thema 30 Jahre Mauerfall. Ich bin eine der Autorinnen und arbeite mit Kindern von der Nürtingen-Grundschule, in Kreuzberg, zusammen mit Didier Laget, der für Fotos zuständig ist.
Schultütensalat heißt das Pixi, das Didier Laget und ich uns zusammen ausgedacht haben und das Wiebke Hasselmann wunderschön illustriert hat. – Es erscheint natürlich pünktlich zum Schulanfang!